Young Euro Classic: Klavierfestival 2012, Rezension

Zur Zeit findet im Berliner Konzerthaus das Festival Young Euro Classic statt, das junge Musiker präsentiert. Als Festival im Festvial gibt es auch dieses Jahr wie in den Jahren zuvor das Young Euro Classic Klavierfestival. Fünf junge Pianistinnen und Pianisten dürfen an einem Sonntag im Kleinen und im Großen Saal des Konzerthauses ihr Können unter Beweis stellen. Mit einem günstigen Kombiticket ließen sich alle 5 Konzerte besuchen – ein Besuch im Konzerthaus, der sich gelohnt hat. Weiterlesen

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Referenzaufnahme: Don Giovanni (Mozart)

Neben der Zauberflöte ist Mozarts Oper Don Giovanni seine vielleicht bekannteste und beliebteste Oper überhaupt. Für viele ist es überhaupt die Oper aller Opern. Der dänische Philosoph und Begründer der modernen Existenzphilosophie Søren Kierkegaard war nicht nur ein leidenschaftlicher Verehrer von Mozarts Oper, sondern widmete ihr auch einen sehr umfangreichen Teil in seinem philosophischen Hauptwerk Entweder – Oder (1843). Der deutsche Sozial-Philosoph und Musikkritiker Theodor W. Adorno widmete der Oper einen seiner vielleicht berühmtesten musikalischen Essays: „Huldigung an Zerlina“ (1952/53). Der französische Romancier Gustave Flaubert erwähnte in einem seiner Briefe, dass diese Oper zu den drei perfektesten Dingen gehört, die Gott [sic!] jemals geschaffen habe (die anderen beiden sind Shakespeares Hamlet sowie das Meer). Andere Komponisten haben sich der Oper immer wieder angenommen und Melodien darauf in eigenen Kompositionen verwendet, wie etwa Franz Liszt in seiner Opernfantasie Réminiscences de Don Juan (S. 418) oder Frédéric Chopin in seinen frühen Klavier-Variationen über das berühmte „Là ci darem la mano.“ Literaten, Musiker, Philosophen – sowie gewöhnliche Musikliebhaber hat Mozarts Don Giovanni immer wieder fasziniert und fasziniert bis heute. Die Oper steht regelmäßig auf den Spielplänen der größten und besten Opernhäuser der Welt und jährlich erscheinen zahlreiche neue Aufnahmen. Doch welche Aufnahme von Mozarts Don Giovanni kann als Referenzaufnahme gelten? Wir stellen zwei solcher Referenzaufnahmen von Mozarts Don Giovanni vor. Weiterlesen

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Mahler, Symphonien – Gesamtaufnahme

Gustav Mahler übt bis auf den heutigen Tag eine ganz besondere Faszination aus. Selbst einem Publikum, dass mit klassischer Musik nicht viel am Hut hat, ist Mahler vertraut, wenn auch oft nur indirekt: Denn Mahlers Musik wird häufig in Kinofilmen verwendet, wie etwa in Luchino Viscontis Tod in Venedig (1971), Alfonso Cuaróns Children of Men (2006), Gaspar Noés Irreversibel (2002), oder Martin Scorseses Shutter Island (2010). Letzterer wählt sogar zur musikalischen Untermalung nicht aus dem großen Pool der symphonischen Musik Mahlers aus, sondern ein frühes Klavierquartett in a-Moll von 1876 (das Mahler als 16-jähriger komponierte). Professionelle Musiker geraten regelmäßig ins Schwärmen, wenn sie über Mahlers Musik reden. V.a. die 9. Symphonie von Mahler (1909-10) regte und regt immer wieder euphorische Kommentare an; Karajan nannte sie „nicht von dieser Welt“, Bernstein „terrifying, and paralyzing“ und Alban Berg fand in ihr den wahren Ausdruck der „Liebe zur Erde, zur Natur.“ Mahlers Musik kennzeichnet den Übergang von der Spätromantik zur Musik der frühen Moderne. 1860 geboren, begann Mahler als 29-jähriger mit der Komposition seiner ersten Symphonie (1889); insgesamt komponierte er (wie vor ihm schon Schubert und Beethoven) 9 Symphonien und hinterließ Skizzen zu einer 10. Symphonie. Gesamtaufnahmen der 9 Symphonien Gustav Mahlers gibt es viele, hinzukommen zahllose Aufnahmen einzelner Symphonien. Wir werden in diesem kurzen Beitrag zwei Gesamtaufnahmen vorstellen, von denen wir glauben, dass sie als Referenzaufnahme der Sinfonien Mahlers gelten können. Ergänzungen und Kritiken zu dieser Auswahl der Gesamtaufnahmen der Mahlersinfonien wünschen wir uns – wie immer – sehr gerne in den Kommentaren zu diesem Artikel. Weiterlesen

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Klassische Musik im 20. Jahrhundert: Gute Aufnahmen von Klaviermusik

Dieser Artikel ist der erste in einer Reihe von Artikeln, die sich in der nächsten Zeit mit dem Thema Neue Musik (20. und 21. Jahrhundert) beschäftigen werden. Sie werden, wie andere Artikel auf diesem Blog auch, vor allem Empfehlungen machen, welche Aufnahmen von Kompositionen des 20./21. Jahrhunderts als besondere Referenzen gelten. Gleichwohl, wird das Vorgehen hierbei ein wenig vom üblichen abweichen. Nicht selten nämlich existieren von Neuer Musik nur wenige Aufnahmen, oft nur eine einzige (meist ein Livemitschnitt der Uraufführung). Das macht das Vergleichen unmöglich und ebenfalls, die Empfehlung einer Referenzaufnahme. Die Artikel werden sich also zum Teil ganz allgemein mit Neuer Musik beschäftigen und Empfehlungen aussprechen, welche Komponisten besonders hörenswert und für den Einstieg in diese Musikepoche geeignet sind. Wann immer es um bekanntere Kompositionen des 20. Jahrhunderts geht, von denen mehrere Aufnahmen und Interpretationen existieren, versuchen wir, wie gewohnt, die eine Referenzaufnahme zu empfehlen. Im ersten Artikel dieser Serie geht es also ganz allgemein um drei Klavierwerke nach 1945, die wir besonders empfehlen möchten. Weiterlesen

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Beethoven, Klaviersonaten: Referenz

Im letzten Herbst hatten wir viel über Referenzaufnahmen von Beethovens Sinfonien gesprochen, heute soll es um die Klaviersonaten gehen. Nicht wenige Klassikliebhaber aus meinem persönlichen Bekanntenkreis haben mir gegenüber zugegeben, dass ihre Liebe zur klassischen Musik mit ein oder zwei Beethoven-Klaviersonaten begonnen hat; nicht selten die Sonaten mit Namen, wie die „Pathétique“, die „Mondschein-Sonate“, die „Appassionata“ oder „Der Sturm“. Nach einer solchen Erstbegegnung mit einzelnen Beethoven-Sonaten folgte meist die Neugier auf die kompletten 32 Klaviersonaten, die Beethoven komponiert hat. Da Gesamtaufnahmen aller 32 Sonaten in der Regel nicht unter 30,00 EUR zu haben sind (einige sogar bedeutend teurer) stellt sich schnell die Frage (zumal für den Klassik-Neuling): Welche Gesamtaufnahme von Beethovens Klaviersonaten ist die Referenz-Aufnahme? Die Aufnahme also, die in keinem CD-Regal fehlen darf? Nun, wie mit allen Referenzaufnahmen ist das auch bei Beethovens Klaviersonaten ein Stück weit eine Glaubensfrage. Dennoch haben sich über die Jahrzehnte bestimmte Aufnahmen als besonders gelungen und als besonders empfehlenswert erwiesen. Wir stellen zwei Gesamtaufnahmen der Klaviersonaten von Beethoven vor, die als Referenz gelten können und ergänzen diese noch mit einer kurzen Liste von hörenswerten Einzelaufnahmen. Weiterlesen

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Schubert, Klaviersonaten: Gesamtaufnahme

Franz Schubert muss sich häufig den Vergleich mit seinem Zeitgenossen Beethoven gefallen lassen. Wie Beethoven komponierte Schubert neun große Symphonien und wie Beethoven schrieb er eine Reihe großer Klaviersonaten, die bis heute in den Konzertsälen der Welt gespielt werden und in zahlreichen Aufnahmen vorliegen. Der Vergleich hinkt natürlich stark und setzt Schuberts symphonisches und kammermusikalisches Schaffen in ein falsches Licht. Wir wollen daher an dieser Stelle gar nicht auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden großen Komponisten eingehen, sondern stattdessen die einfache Frage beantworten: Welche Aufnahme der Klaviersonaten von Franz Schubert gilt als Referenz, welche sollte man sich möglichst anschaffen. Wir werden dabei ausschließlich Gesamtaufnahmen der Klaviersonaten berücksichtigen und alle Einzelaufnahmen außen vor lassen. Weiterlesen

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Referenzaufnahme: Symphonie fantastique (Berlioz)

Hector Berlioz (1803-1869) Symphonie fantastique, Episode de la vie d’un artiste op. 14 (1830) ist zweifellos das berühmteste Werk des französischen Komponisten und eine der berühmtesten Sinfonien überhaupt. Berlioz selber nannte seine Sinfonie ein „musikalisches Drama“ und orientierte sich bei der Komposition an der üblichen Kompositionsstruktur klassischer Dramen (als Franzose hatte er hierbei sicherlich v.a. die klassischen französischen Tragöden Racine und Corneille im Sinn). Ein einzelnes, real existierendes Drama, das der Komposition zugeordnet ist, lässt sich nicht identifizieren. Die Szenenfolge ergibt also eher ein loses dramatisches Gefüge, das stark auf Impressionen beruht, als eine streng durchstrukturierte Handlungsabfolge. Die einzelnen Sätze lauten: „Träumereien, Leidenschaften“, „Ein Ball“, „Szene auf dem Lande“, „Der Gang zum Richtplatz“ und „Hexensabbath“. Die programmmusikalische Ausrichtung, die lose dramatische Abfolge, die gezielte Verwendung von Leitmotiven (die Berlioz ‚idée fixe‘ nennt) und die Erweiterung des Sinfonieorchesters weisen schon sehr weit voraus auf die romantische Musik Richard Wagners und Franz Liszts. Letzterer fertigte, von Berlioz Sinfonie stark beeindruckt, sogar eine Klaviertranskription des Werkes an (die erst vor kurzem erneut auf CD erschienen ist, in einer Aufnahme des französischen Pianisten Roger Muraro). Die Popularität des Werkes hat zur Folge, dass es zahlreiche Einspielungen der Symphonie Fantastique auf CD gibt. Wir stellen drei Aufnahmen vor, die als Referenzaufnahmen der Symphonie fantastique gelten können. Weiterlesen

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Mozart, Requiem: Beste Aufnahme

In dieser Adventszeit währt sich zum 220. Mal der Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart, der am 5. Dezember 1791 in Wien im Alter von 35 Jahren verstarb. In seinen letzten Lebensmonaten komponierte Mozart seine wohl berühmteste Oper, Die Zauberflöte (KV 620), sowie sein wohl berühmtestes Sakralwerk, das Requiem. Das Requiem ist das letzte Werk, das im Köchelverzeichnis gelistet wird, es trägt die Nummer KV 626. Vollendet hat Mozart sein Requiem in d-Moll nicht. Seine Witwe Constanze Mozart wollte das Werk jedoch unbedingt vollendet sehen – allein schon, damit sie nicht den Vorschuss, der Mozart für diese Auftragsarbeit vom Grafen Franz von Walsegg gezahlt worden war, zurückzahlen musste. So bat sie Mozarts Schüler, die Komposition zu vollenden, zunächst Joseph Eybler, später dann Franz Xaver Süßmayr. Letzterer brachte das Werk in die Form, in der wir es heute noch hören können. Die gesamte Komposition besteht aus acht Teilen mit insgesamt 14 Sätzen, vier davon gehen fast ausschließlich auf Süßmayr zurück, die übrigen waren entweder von Mozart vollständig fertiggestellt („Introitus“) oder sehr gut skizziert gewesen („Dies Irae“ bis zum „Offertorium“). Der Mythenbildung um dieses Werk Vorschub geleistet hat sicherlich die Tatsache, dass Mozarts Handschrift ausgerechnet im „Lacrimos“ (dt.: „tränenreich“) nach wenigen Takten abbricht. Für den Hörer des Mozart-Requiems stellt sich jedoch vor allem die Frage: Was ist die beste Aufnahme? Denn dieses berühmte Werk ist natürlich von zahlreichen Interpreten eingespielt worden. referenzaufnahme.de stellt an dieser Stelle drei Aufnahmen des Mozart-Requiems vor, die als beste Aufnahmen bzw. Referenzaufnahmen gelten können. Weiterlesen

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Weihnachtsoratorium: Beste Aufnahme

„Alle Jahre wieder“ kommt die Weihnachtszeit. Und damit die Weihnachtsstimmung im Advent nicht auf der Strecke bleibt greift mancher zu den Weihnachtsaufnahmen der Plattensammlung. Im Bereich klassischer Musik ist hier vor allem Bachs Weihnachtsoratorium (BWV 248) aus dem Jahr 1734/35 sehr beliebt und die Weihnachtsstimmung stellt sich bei den meisten Hörerinnen und Hörern bereits nach den ersten Takten ein: „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage!“ Damit Bachs Weihnachtsoratorium auch in dieser Adventszeit ein Genuss wird, empfehlen wir hier drei Aufnahmen, die besonders herausragen aus der großen Zahl von Einspielungen. Weiterlesen

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Referenz-Aufnahme: Zauberflöte (Mozart)

Wir hatten bereits vor kurzem über Referenzaufnahmen von Puccinis La Bohème gesprochen, die statistisch die viertbeliebteste Oper der Welt ist. Den ersten Platz in der Kategorie ‚Meistgespielte Oper weltweit‘ hält aber eine Oper, die mit ihrer Komik der Dramatik von Puccinis musikalischem Verismo diametral entgegensetzt zu sein scheint: Mozarts Zauberflöte (Statistik: Operbase). Diese Oper war Mozarts letzte Oper. Er komponierte sie in seinem Todesjahr 1791 nach einem Libretto von Emanuel Schikaneder. Letzterer sang in der Wiener Uraufführung auch den Papageno, was vielleicht ein Grund dafür ist, weshalb die Rolle so publikumswirksam ist. Streng genommen handelt es sich bei Mozarts Zauberflöte um ein Singspiel, das anders als die Opera buffa keine Rezitative zwischen den Gesangspartien verwendet, sondern Dialoge, die von den Sängerinnen und Sängern gesprochen werden. Das andere große Singspiel Mozarts ist seine Oper Die Entführung aus dem Serail (1782); seinen Don Giovanni hingegen bezeichnete Mozart als ein Dramma giocoso, ein ‚lustiges Drama‘. Die Zauberflöte liegt in zahlreichen Einspielungen vor, von denen viele wirklich großartig sind. Wir stellen drei Aufnahmen von Mozarts Zauberflöte vor, die als Referenz gelten können.

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